Vitamin D - Wichtig, aber nicht einfach

Wenn du denkst, Vitamin D ist einfach nur ein weiteres Vitamin, das du im Sommer mal eben über die Sonne tankst oder als Kapsel schluckst – dann lass mich dir sagen: Ganz so simpel ist es nicht. Denn Vitamin D ist eigentlich kein echtes Vitamin, sondern wirkt im Körper eher wie ein Hormon. Und genau das macht es so besonders – aber auch so komplex.

Was ist Vitamin D wirklich? 

Vitamin D - das sind eigentlich mehrere hormonähnliche Stoffe, die im Körper unterschiedliche Aufgaben erfüllen.

Das Problem: Es gibt viele, teils sehr widersprüchliche Informationen zum Vitamin D und der optimalen Versorgung damit. Im Alltag (und auch im Netz) werden zum Beispiel die Begriffe rund um Vitamin D oft durcheinandergeworfen. Dabei ist es wichtig zu verstehen, welche Form was bedeutet. 

Hier kommen die drei wichtigsten Formen und eine kurze Erklärung dazu: 

Cholecalciferol (Vitamin D3) 

Die Ausgangsstufe. Cholecalciferol ist gemeint, wenn es um Nahrungsergänzungsmittel geht. Denn das ist der Stoff, der in allen frei verkäuflichen Präparaten zur Vitamin D-Supplementierung enthalten ist. Auch wenn wir darüber sprechen, das durch UVB-Strahlen Vitamin D in der Haut gebildet wird, ist Cholecalciferol gemeint. In unseren Breitengraden (z. B. Deutschland, Österreich, Schweiz) reicht die Sonnenstrahlung zwischen Oktober und März allerdings gar nicht aus, um genug Vitamin D zu bilden. Und selbst im Sommer gilt: Sonnenschutz mit Lichtschutzfaktor ( was ja sehr sinnvoll ist ) verhindert die Vitamin-D-Produktion fast vollständig. 

Calcidiol (Vitamin D3 25(OH))

Calcidiol wird in der Leber aus Cholecalciferol gebildet und ist die Form, die in Bluttests gemessen wird, also die Form, die gemeint ist, wenn wir darüber sprechen, ob wir ausreichend oder besser optimal mit Vitamin D versorgt sind.  Wenn du deinen Vitamin-D-Wert bestimmen lässt, bezieht sich der Laborwert in der Regel auf  Calcidiol, also Vitamin D3 25(OH). Ein sehr guter Richtwert ist hier ca. 50 ng/ml. Aber Achtung! In vielen Laboren wird als Normwert bereits ein Wert ab 20 ng/ml angegeben. Leider wird in den meisten Arztpraxen lediglich darauf geschaut, ob ein Wert im vom Labor angegebenen Normbereich liegt.  Das ist zu wenig! Lass dich davon nicht irritieren und frage gezielt nach der Höhe und auch nach der Einheit, denn nicht immer wird der Wert in ng/ml (Nanogramm pro Milliliter) angezeigt. Über den Unterschied zwischen Normwerten und Idealwerten lohnt sich wirklich ein eigener Artikel.

Calcitriol (Vitamin D 1,25(OH)₂D) 

Calcitriol ist die aktive Hormonform von Vitamin D, die in den Nieren gebildet wird. Calcitriol ist entscheidend für viele Prozesse: - Regulation des Calciumspiegels - Knochenstoffwechsel - Immunsystem - Zellschutz und Genaktivität.  Diese Form von Vitamin D ist gemeint, wenn davon gesprochen wird, dass ein zu hoher Vitamin Wert gefährlich sein kann.  ABER - unser Körper ist ein hochkomplexes System mit Schutz- und Notallprogrammen und so einfach kann man diesen speziellen Wert mit Nahrungsergänzungen nicht aus der Balance bringen. Trotzdem ist natürlich immer Sachverstand und Vorsicht geboten, wenn du mit Nahrungsergänzungen hantierst.

Kurz und knapp:

Cholecalciferol = Nahrungsergänzung bzw. körpereigene Produktion

Calcidiol = Blutwert

Calcitriol = zuviel wird gefährlich

 

Vitamin-D-Mangel ist weit verbreitet. Viele Menschen leiden darunter, ohne es zu merken. Die Symptome sind oft unspezifisch: - Chronische Müdigkeit - Stimmungsschwankungen - Infektanfälligkeit - Muskelschwäche oder Knochenschmerzen. Deshalb ist es so wichtig, dass du deine Blutwerte kennst und regelmäßig kontrollieren lässt.

Und dann kommt es natürlich auf die richtige Supplementierung an. Und die sollte nicht blind erfolgen. Wichtig ist: Lass deinen Vitamin-D-Wert (25(OH)D) im Blut bestimmen. Zielwert: ca. 50 ng/ml – individuell kann das aber variieren.  Sprich mit einem Arzt oder einer qualifizierten Fachperson über die richtige Dosierung. Nicht wild überdosieren! Mehr ist nicht immer besser. Im Falle von Vitamin D kann das zum Beispiel zu Herzrhythmusstörungen führen. Ob du nun 1000 - 4000 I.E. täglich zu dir nimmst, oder lieber mit 10.000 I.E. ein- bis zweimal wöchentlich arbeiten möchtest, bleibt dir überlassen.  Alles über 4000 I.E. täglich gehört aber auf jeden Fall in fachlich geschulte Hände und setzt eine regelmäßige Labor-Kontrolle voraus.   Und natürlich macht auch deine Ernährung einen wichtigen Teil der Versorgung aus. Fetter Fisch, Eigelb und Butter sind gute Quellen, für Vegetarier bzw. Veganer aber schon problematisch. Avocado und Pilze sind eine pflanzliche Alternative. Aber du siehst schon, die Versorgung über Lebensmittel ist beschränkt. Darum gehört Vitamin D zu den wenigen Stoffen, bei denen eine zusätzliche Versorgung über Supplemente wirklich sinnvoll ist.

Wichtig zu wissen: Vitamin D wirkt im Zusammenspiel mit anderen Mikronährstoffen – besonders Magnesium, Vitamin K2 und Calcium. Ein Mangel an Vitamin D im Körper hat zum Beispiel zur Folge, dass du Calcium und Magnesium nur noch sehr schlecht aus der Nahrung aufnehmen und verwerten kannst. Und das wiederum kann zur Folge haben, dass dein Körper das Calcitriol in den Nieren erhöht produziert um, diese Mineralien aus deinen Knochen zu lösen und so dem Organismus zur Verfügung zu stellen. Solltest du also unter einem ausgeprägten Vitamin D Mangel leiden, lohnt sich tatsächlich auch ein Blick auf weitere Werte. Lass dich hier beraten. Du kannst aber in jedem Fall bei einem Mangel auf Kombipräparate zurückgreifen, die Vitamin K2 (hilft zum Beispiel beim Einbau von Calcium in die Knochensubstanz), Magnesium und Calcium beinhalten. 

 Fazit: Verantwortungsvoll mit Vitamin D umgehen und immer mit Kontrolle!

Vitamin D ist ein echtes Multitalent – aber auch ein sensibles Thema. Informiere dich gut, nimm nicht einfach irgendetwas ein und lass regelmäßig deine Werte checken.

Bleib gesund!
 

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